Hier ein kleiner Reisebeschrieb. Er ist völlig unrepräsentativ und willkürlich. Viel ist nicht erwähnt - ich will ja kein Buch schreiben und die meisten Fotos sprechen für sich. Es ist nicht so wie Nepal oder der Annapurnatreck ist, es ist so wie ich es erlebt und gesehen habe. Fotos von herzigen Kindern, alten Menschen der einheimischen Bevölkerung fehlen - einfach weil ich sie nicht wie eine Ware ins Netz stellen will.
Für konstruktive Kritik bin ich offen!
Am 22.Oktober landen wir in Kathmandu und geraten direkt in die Festivitäten des Dahainfestes.. Die Frauen sind in festliche Saris gehüllt und es ist reges Treiben auf allen Strassen. Am zweitletzten Tag des 10 tägigen Festest, werden Tiere geopfert. Überall wurden Geissen geschlachtet und in den Tempeln auch Wasserbüffel. Für uns eher zart besaiteten Europäer, sehr gewöhnungsbedürftig!!!
Kathmandu ist fast noch ein bisschen Provinzstadt. Viele Strassen sind ungeteert und es liegt ein ständiger Staubschleier in der Luft.
Am 2. Tag besuchen wir Pashupatinath am heiligen Bagmati Fluss, die Stupa von Bodhnath und vom Hügel der Swayambunath Stupa haben wir eine grandiose Aussicht auf Kathmandu.
..oder fast! Zuerst ist der Gepäckträger zu klein und beim nächsten Bus sind die Pneus bis auf den Mantel durchgescheuert. Mit Verspätung fahren wir los, werden aber auf der Fahrt über den Thankotpass mit wunderbaren Landschaften entschädigt.
Gar nichts deutete darauf hin, dass wir am Abend in Bhulbhule noch von einem Tropengewitter empfangen würden. Innert Minutenfrist waren wir alle klatschnass, nicht mal Zeit um den Regenschutz auszupacken hatten wir. Mit Verspätung angekommen und nass, entschloss man sich, in Bhulbule zu übernachten.
Dies sollte aber auf dem ganzen Treck.unser einziges Regenerlebnis bleiben.
Am frühen Morgen empfängt uns nicht nur wunderschönes Wetter sondern auch der erste Bergriese. Wow!
Nach dem Frühstück mit Hirseporridge Nan und Ei. Freuen wir uns auf den ersten Wandertag.
Die Träger verteilen das Gepäck ca. 30 - 40 kg, tragen diese klein gewachsenen Männer, sie tragen alle Flipflops. Es ist ihr "Job" aber ein bisschen ein schlechtes Gewissen kommt doch auf.
Dem Marsyangdi Nadi entlang durchwandern wir durch wunderschöne Landschaften mit Reisterrassen, Schluchten, Wasserfällen und ganz hoch oben die riesigen Berge. Unser heutiges Ziel ist Jagat.
Jeden Morgen werden wir um ca. 6.30 / 7.00 von unseren Guides mit einer Tasse heissem Tee geweckt. So ist das aus dem Schlafsack kriechen ein bisschen weniger hart. Frühmorgens ist es jeweils noch sehr kalt - auch in den Schlafräumen.
Wir durchwandern sehr abwechslungsreiche Landschaften, die Ebene Tal aber auch immer wieder tiefe Schluchten.
Wir übernachten in Dharapani auf 1900m.
Heute ist die Tour ein bisschen happiger. 900 Höhenmeter gehts hinauf. Chame ist auf 2700 m.
Mein Zimmer ist spannend. Der Boden so schräg, dass ich nachts einmal beinahe aus dem Bett falle, weil der Schlafsack rutscht. Die offene Kanalisation welche direkt unten durch fliesst, hat dann mit der Kälte auch nicht mehr so gerochen....!
Dies ist einer der schönsten Abschnitte der ganzen Wanderung. (Wenigstens nach dem steilen Anstieg, der uns bewusst machte, dass wir uns nun schon in dünnerer Luft bewegen). Wir kommen an grossen Yakherden vorbei und immer wieder an Manimauern, die Landschaft und die Berge sind überwältigend.
In Manang bleiben wir 2 Tage. Hier können wir unsere Wäsche waschen und "warm" duschen!!!!!?? Doris und ich teilen ein Zimmer (sorry wägem Schnarchen)! mit "eigenem" WC! Auch ist die Lodge recht solide gebaut und für einmal nicht so kalt.
Am 2. Tag in Manang wandern wir vormittags zum Gangapurnagletscher. Am Nachmittag gehts zum Kloster in Braga.
Auf bald 4000 m wird die Vegetation nun langsam karger. Noch immer weiden überall Yaks und Geissen.
Das Wandertempo wird reduziert, die dünne Luft wird nun deutlich spürbar.
Wir kommen relativ früh in Yak Kharka an und machen am Nachmittag noch eine Akklimatisationswanderung 200 m hinauf und wieder runter.
Am Abend wirds nun echt kalt. Nachtessen nimmt man in Daunenjacke und Mütze gekleidet ein.
Diese Etappe ist eigentlich sehr kurz, strengt aber an wie die längeren der vergangenen Tage. Wir gehen durch wildes Felssturzgebiet.
In der Nacht gefriert sämtliches Wasser. Auch das auf der Toilette. Es gibt sowieso grad eine Glatteiswarnung für die Toilette, da auszurutschen ist aus verschiedenen Gründen nicht ratsam!
Auch im Zimmer ist es unter Null, jedenfalls ist meine Zahnpaste auch gefroren. Zum Glück haben wir unsere gut wärmenden Daunenjacken.
Heute ist also die Königsetappe. (Aufstieg 970 m Abstieg 1700 m)
Wir brechen bei Dämmerung auf. (Man muss gar nicht so früh los gehen, so sieht man mehr und es ist nicht so kalt).
Zwar ist der Weg gar nicht so steil und doch muss man schnaufen wie eine Dampflok und immer wieder stehen bleiben eess ggeehhtt ssooooo langsam vorwärts.
Kaum oben auf 5416 m ankekommen vergisst man die Strapazen und es herrscht Hochstimmung. Wow! Geschafft!
Auch der Abstieg ist kein Sonntagsspaziergang, der Weg will nicht mehr enden aber Kraft brauchts nich mehr viel - eher Durchhaltewillen.
Die Landschaft ist ungleich karger hier im Kali Gandakital. Müde aber zufrieden erreichen wir Muktinath
Von Muktinath gehts über Jharkort nach Kagbeni und Jomsom. Der Besuch in Kagbeni lohnt sich, ein ursprüngliches Dorf mit einer Klosterschule.
Der Weg von Kagbeni nach Jomsom wird noch recht abenteuerlich, bläst uns doch ein halber Orkan ständig den ganzen Strassenstaub ins Gesicht.
Leider kommen wir spät in Jomsom an und sind ausserhalb des Dorfes, in der Nähe des Flugplatzes einquartiert, so mag niemand mehr den Aufwand die 2 km ins Dort zurück zu gehen auf sich nehmen.
Wieder in der Zivilisation schätzt man. Sitzklo, warmes Wasser und ein Bett mit sauberen Laken.
Wir besuchen noch die Weltfriedenspagode, die an sich nichts Besoderes ist, die Aussicht von dort aber schon. Interessanter als erwartet ist das International-Mountain Museum, hier gibts viel Info zur Himalaya Bergsteigerei. Auch die Davisfalls, der Ausfluss des Sees Phewa Tal sind eindrücklich. Ein Wasserfall der direkt in einer Höhle endet. Nach einer hier angeblich verünglückent Schweizerin benannt.
Auch zum Shoppen eignet sich Pokhara sehr gut!
Zurück in Kathmandu, noch einen Tag haben wir. Wir besuchen die zum UNESCO Welterbe gehörenden Städte Bhaktapur und Patan.
Vom Nepalesischen Trekkingorganisator werden wir noch in ihr privates Haus eingeladen, der Sohn kocht! Ein unvergesslicher Risotto zuoberst auf einer Dachterrasse schliesst unsere wunderschöne Reise ab.
Eigentlich wollten wir den Piz Beverin bezwingen, leider hat er resp. Petrus gewonnen. Wir haben trotzdem ein tolles Wochenende in den Bergen verbracht. Die Natur zeigte sich in den buntesten Farben und um die Umgebung samt Dorf Lohn kennen zu lernen war das Wetter alleweil gut genut.
Lohn lohnt sich!!!